Rede Ufr. Kulturstiftung 2022

Rede Ufr. Kulturstiftung 2022

Digitale Veranstaltungen konnten dies nur zu einem geringen Teil ausgleichen.

Dabei stand und steht der Bezirk Unterfranken als stabiler Partner fest an der Seite der Kulturschaffenden; sowohl im vergangenen Jahr, wie auch im Jahr 2022.

Der Haushalt der Unterfränkischen Kulturstiftung ist auch im Jahr 2022 durch die bereits jetzt seit vielen Jahren andauernde Niedrigzinsphase belastet und der Zinsertrag sinkt jetzt doch deutlich.

Die Durchschnittsverzinsung von 2,62 %, im Vorjahr 3,08 %, ist zwar immer noch auf einem erfreulich hohen Niveau, wie der Kämmerer ausführte, aber es geht jetzt doch in großen Schritten bergab.

Damit kann der Umfang der Kulturförderung nur dadurch aufrechterhalten werden, dass die schrittweise Verlagerung von Ausgaben in den Bezirkshaushalt erfolgt ist und auch wohl weiter erfolgen muss; zumal die bisherige Ergänzung mit Rücklage-mitteln nicht von Dauer sein wird.  

Somit ist im Jahr 2022 gewährleistet, dass alle förderwürdigen Anträge auch gefördert werden können und der Bezirk Unterfranken nach wie vor ein sehr verlässlicher Partner der Kulturschaffenden ist.

Der diesjährige Gesamthaushalt der Unterfränkischen Kulturstiftung wächst sogar um 2 % auf nun mehr 7,59 Mio. €, was einem nominalen Plus von 140.000 € entspricht.

Der diesjährige Gesamthaushalt der Unterfränkischen Kulturstiftung wächst sogar um 2 %, nämlich auf 7,59 Mio. und damit um über 140.000 € mehr.

Die zurückgehenden Kapitalerträge werden – wie schon dargelegt – mit Entnahmen aus der Rücklage sowie Ausgabenverschiebungen in dem Kameralhaushalt kompensiert.

Die Zuführung zur Werterhaltungsrücklage beträgt 549.000 € und ist mindestens in diesem Maße auch notwendig, insbesondere gerade bei der derzeit herrschenden Inflation, um das Vermögen auch auf Dauer erhalten zu können.

Dazu war auch die Diskussion in der Kulturausschusssitzung zur künftigen Anlagestrategie sehr wichtig, denn der Kämmerer hat uns aufgezeigt, wie die künftigen Sicherheitsrichtlinien der Banken sich verändern und sich damit eine größere Verantwortung für den Bezirk und unser Gremium ergibt, die Gelder sicher und trotzdem gewinnbringend künftig anzulegen.

Insbesondere das Aufzeigen der Verwaltung, sich künftig stärker mit dem Bereich Immobilien zu befassen und evtl. freiwerdende Anlagegelder in diesem Bereich zu platzieren, begrüßen wir Freien Wähler. In der Vergangenheit haben wir das immer wieder zum Thema gemacht.

Natürlich ist es für die Verwaltung nicht einfach, entsprechende Objekte zu generieren, aber dennoch erscheint es uns gerade auch für die Wertschöpfung hier in der Region der bessere Weg zu sein, als evtl. nicht vollständig gesicherte Anlagen auf dem Finanzmarkt zu platzieren.

Hier ist auch das Innenministerium als Rechtsaufsichtsbehörde der Stiftung gefordert, neue und klare Richtlinien vorzulegen, wie künftig Stiftungsgelder angelegt werden dürfen.

Die Verwaltung hat aufgezeigt, dass sie sich mit dieser Thematik umfassend beschäftigt und im Sommer uns dazu Vorschläge unterbreiten will.

Soweit zur Einnahmenseite – nun zur Ausgabenseite:

Die Zweckausgaben im Bereich der vom Bezirk betriebenen Einrichtungen wie das Fränkische Freilandmuseum Fladungen, Museum Schloss Aschach.

Insbesondere das Schloss Aschach benötigt fast 250.000 € mehr, insgesamt 1,01 Mio. € aufgrund von Sanierungsarbeiten am Dach des Schlosses.

Erfreulich ist natürlich, dass die Bereiche der Theaterförderung, der Musikpflege, der Heimat- und Kulturpflege, der Denkmalpflege, weiterhin mit etwa gleich hohen Beträgen gefördert werden können.

Insbesondere die Förderung im Bereich der Denkmalpflege in Höhe von 1,16 Mio. € im Jahr 2022 wird hoch anerkannt und ist in allen Landkreisen und Städten sichtbar mit Objekten, die Dank der Unterstützung der Unterfränkischen Kulturstiftung saniert werden konnten.  

Den Museen und Sammlungen in Unterfranken, sowie Theatern, die in vielen Bereichen ein hohes Niveau erreicht haben, kann man nur wünschen, dass sie im Jahr 2022 wieder ihre Tore öffnen dürfen, um Kunst- und Kulturliebhabern die Einblicke zu ermöglichen.

Insofern unterstützen wir auch den Bezirk, dass er jeweils Sonderausstellungen mit bestimmten Themen aus der Kulturstiftung finanzieren kann, insbesondere Themen, die ganz Unterfranken berühren.

Auch den vielen Musikveranstaltungen, die – wie man in der Querliste sieht – gefördert werden, wünschen wir alle, dass diese stattfinden können, um dem Publikum ihre musikalischen Qualitäten und Fähigkeiten darzubringen.

Verweis auf Landkreis Kitzingen: Musikwettbewerb.

Gerade für die jungen Musikerinnen und Musiker ist es ganz wichtig, dass sie auch ihr Erlerntes vor Publikum zeigen können.

Gesamtbetrachtung:

Der Kulturstiftungshaushalt 2022 zeigt deutlich, dass das Niedrigzinsniveau uns jetzt schon erheblich belastet und nur durch Umschichtungen in den Kameralhaushalt und Rücklageentnahmen das Finanzniveau gehalten werden kann.

Darüber hinaus hat uns der Kämmerer vorgestellt, dass die künftige Anlagestrategie überdacht werden muss.

Somit kommt sowohl auf die Verwaltung, als auch auf uns als Bezirksräte eine erhebliche Verantwortung zu, wie wir zukünftig mit den uns anvertrauten Stiftungsgeldern umgehen, aber zugleich Zinserträge erwirtschaftet werden können. Dies bleibt und ist eine spannende Herausforderung in den nächsten Jahren.

Die Kulturschaffenden selbst haben unseren großen Dank und unsere Anerkennung verdient, dass sie trotz dieser zwei Pandemiejahre durchhalten und weiterhin Kulturarbeit in großem Umfang in Unterfranken anbieten. Das sieht man an der Vielzahl der Anträge, die auch in diesem Jahr eingegangen sind.

Insofern können wir uns glücklich schätzen, dass die Kulturszene in Unterfranken sehr aktiv, kreativ und vor allem lebendig ist.

Wir Freie Wähler danken Herrn Bezirkstagspräsident Dotzel, dem Bezirks-heimatpfleger Prof. Dr. Reder, sowie der gesamten Verwaltung, insbesondere im Bereich der Kulturpflege, einerseits für kluge Anlagestrategien und andererseits für eine gewissenhafte und sehr gute Abwicklung der Förderverfahren und der jeweiligen Beratung hierzu.

Wir stimmen dem Kulturstiftungshaushalt 2022 zu.

Tamara Bischof

Landrätin und Fraktionsvorsitzende

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